Am 11. März 2024 begaben sich Vertreter:innen aller Fraktionen des Gemeinderats in Laa an der Thaya, sowie die Bürgermeisterin Brigitte Ribisch auf eine ganztägige Exkursion, um inspirierende Vorzeigeprojekte im Bereich der erneuerbaren Energien zu besichtigen. Der Fokus der Exkursion lag auf Geothermie sowie der Wärmeversorgung mittels Fernwärmenetz. Ebenfalls wurden innovative Anlagen zur Stromerzeugung präsentiert.

Die Exkursion führte die Teilnehmenden in zwei oststeirische Gemeinden. In Bad Waltersdorf steht einer der ältesten Geothermieanlagen Österreichs. Auf der Suche nach Erdöl wurde im Jahre 1975 im Zuge einer Bohrung mit 1.553 Meter Tiefe heißes Thermalwasser entdeckt. Der Nutzen wurde damals noch nicht erkannt, weshalb die Bohrung wieder verschlossen wurde. Die Gemeinde Waltersdorf entschloss sich zu einer erneuten Öffnung des Bohrlochs und gründete 1979 die OTVG (Oststeirische Thermalwasserverwertungsgesellschaft). Seit 1981 wird das mit ca. 62 °C austretende Wasser zu Heizungszwecken genutzt. Diese erneuerbare Energiequelle führte zu einem wirtschaftlichen Aufschwung in der Region, dem Entstehen von Thermen, Hotels und Betrieben. Heute wird ein weitläufiges Fernwärmenetz betrieben, welches ergänzend durch eine 2. Bohrung und einem Biomasseheizwerk gespeist wird. Der ehemalige Bürgermeister Helmut Pichler und der Techniker Kurt Toberer boten der Delegation aus Laa an der Thaya Einblicke in die Historie und technische, rechtliche und organisatorische Herausforderungen. Aufgrund eigener Erfahrungen der Stadtgemeinde Laa an der Thaya mit dem Betrieb einer Therme konnte hier Wissensaustausch stattfinden.

In Fürstenfeld präsentierten der Bürgermeister Franz Jost, der Direktor der Stadtwerke Franz Friedl und Franz Kneißl als Vertreter der Impulsregion Fürstenfeld die Pläne der Gemeinde zur nachhaltigen Energieversorgung. Die Gemeinde Fürstenfeld strebt eine vollständige Dekarbonisierung bis 2030 an und gilt österreichweit als Vorreiterin in Sachen erneuerbarer Energieversorgung. Zur Erreichung dieses Ziels wurde ein umfassendes Investitionsprogramm eingeleitet und entsprechend einem Energiemasterplan der Ausbau vorangetrieben. Großflächige PV-Freiflächenanlagen, eine Holzvergaseranlage, Batteriespeicheranlagen, Tiefengeothermie, sowie dem Ausbau von E-Mobilität und einer Radinfrastruktur stellen die Grundpfeiler der „klimafitten Thermenhaupstadt“ dar. Das bestehende Fernwärmenetz soll erweitert und mehrere Anlagen zur Wärmeerzeugung angeschlossen werden. Die Delegation aus Laa an der Thaya gilt als Erste, der diese neuen Pläne offenbart wurden. Die anschließende Besichtigung der neuen und österreichweit größten Holzvergaser-Anlage rundete die Exkursion ab. Diese Anlage dient zur Wärme- und Stromerzeugung und wird an das Fernwärmenetz angeschlossen.
Die Exkursion wurde fachkundig durch den Klima- und Energiemodellregionsmanager Joachim Friessnig begleitet. Der Gemeinderat von Laa an der Thaya kehrt mit neuen Erkenntnissen und einem gestärkten Bewusstsein für nachhaltige Energie zurück. Der Austausch mit den oststeirischen Gemeinden sorgte beidseitig für neue Ideen und Motivation weitere Projekte umzusetzen.