Alles wird teurer: Strom, Wasser, Wärme. Aber nicht nur angesichts der hohen Energiekosten, sondern auch für die Umwelt und das Klima sollte Energie eingespart werden.
Im Hinblick auf die vielleicht drohenden Engpässe von Erdgas spielt das Energiesparen eine wichtige Rolle. Da Gas nicht nur für das Heizen in privaten Haushalten verbraucht wird, sondern vielfach auch für die Stromerzeugung eingesetzt wird, trägt der sparsame Umgang mit Wärme und Strom auch zur Senkung des Gasverbrauchs bei. Empfehlungen zum Energiesparen im Alltag klingen oft banal, doch gerade beim Thema Energie hat die Summe kleiner Verhaltensänderungen einen großen Hebeleffekt.
Das größte Einsparungspotential im Haushalt bietet das Heizen bzw. die Warmwasseraufbereitung, welche zusammen über zwei Drittel des Gesamtenergieverbrauchs ausmachen. Am geringsten ist das Einsparungspotential bei der Beleuchtung, vor allem wenn dies schon auf dem Stand der Technik ist (Schlagwort LED Beleuchtung!). Für Geräte, vor allem in der Küche, kommt es stark auf den eingesetzten Energieeffizienzstandard an.
So machen z.B. Kühl- und Gefriergeräte ca. 1/5 des Stromverbrauchs im Haushalt aus. Oftmals lohnt es sich aus energetischer Sicht ein altes Gerät auszutauschen. Bei Neubeschaffung von Kühl- bzw. Gefriergeräten bietet sich neben der höheren Energieeffizienzklasse auch die Option der Trennung von Kühl- bzw. Gefrierbereich. Denn Kühl-Gefrier-Kombinationen benötigen zwischen 70-100% mehr Strom als Kühlschränke ohne Gefrierfach. Wer genügend Platz hat, sollte daher auf einen Kühlschrank mit integriertem Gefrierfach verzichten und beispielsweise ein eigenes Gefriergerät in den Keller stellen.
Stichwort Keller. Dieser ist besonders geeignet, denn umso kühler die Umgebungstemperatur, desto sparsamer arbeitet ein Kühlgerät. Daher sollte man Kühlgeräte, wenn möglich nicht neben Herd, Backofen oder Heizung aufstellen. Weiters ist zu beachten, dass genügen Platz hinter dem Gerät gelassen wird, damit die Abwärme auch gut abziehen kann. Ein weiterer Tipp, welcher mit Sicherheit des Öfteren von den Eltern bzw. Großeltern gepredigt wurde, ist, dass die Türe so kurz wie möglich offenbleibt. Sei es beim Einräumen vom Einkauf oder beim Aussuchen des nächsten Snacks um 1 in der Früh.
Überhaupt ist ein voller Kühlschrank sparsamer als ein leerer, denn gekühlte Getränke oder Lebensmittel speichern die Kälte besser als Luft, welche schnell durch warme Luft beim nächsten Öffnen ersetzt wird. Außerdem sollte man den Kühlschrank nicht zu kalt einstellen. 7°C reichen um Lebensmittel und Getränke ausreichend zu kühlen. Als Faustregel kann abgeleitet werden, dass jeder zusätzliche Grad ca. 6% mehr Strom verbraucht
Aber nicht nur in der Küche kann Strom gespart werden. Geräte, welche größtenteils im Stand-By Modus sind, sollten komplett abgeschaltet werden. Am leichtersten geschieht dies mittels Steckerleiste mit Kippschalter. Sollten so alle nicht benötigten Geräte in der Nacht abgeschaltet werden, könnte der Stromverbrauch um bis zu 10% reduziert werden.
Um auf die Wärmerzeugung bzw. -verteilung zurückzukommen. Vor dem Heizkörper sollten sich keine Möbel oder Vorhänge befinden, denn sonst könnte es zum Wärmestau kommen. Passiert dies, kann die Wärmeenergie nicht mehr an die Umgebung abgegeben werden. Des Weiteren führt eine hohe Raumtemperatur auch zu einem sehr viel höheren Energiebedarf. Hier gilt als Faustregel, ähnlich wie beim Kühlschrank, 1°C weniger spart um die sechs Prozent an Energie.
Auch beim Duschen kann Energie eingespart werden. Vorweg sei gesagt, dass beim Duschen mit einem herkömmlichen Duschkopf ca. 12 bis 15 Liter pro Minute verbraucht werden. Bei einer 10 minütigen Dusche wären das also ca. 120 – 150 Liter. Im Vergleich zur einer Badewannenfüllung von ca. 150-180 Litern also nicht deutlich besser. Verringern könnte man seinen Wasserverbrauch, in dem man einen Sparduschkopf verwendet, welcher nur ca. 9-12 l/min benötigt. Aber nicht nur geringerer Wasserverbrauch spart Energie. Auch hier ist wieder die Temperatur entscheidend. Denn wer kalt duscht oder zumindest nur kurz duscht spart am meisten. Außerdem sollte man nicht länger und wärmer duschen als notwendig, sowie beim Einseifen das Wasser abstellen.
Abschließend kann festgehalten werden, dass trotz technischer Fortschritte, das Nutzerverhalten weiterhin einen großen Beitrag zum Energiesparen leisten kann und somit nicht vernachlässigt werden sollte. Jede Kilowattstunde, die wir nicht brauchen, muss nicht bereitgestellt werden!